Arbeitsschwerpunkt 4 – Teilprojekt Ethik

Ziel des Teilprojekts Ethik ist die Entwicklung einer Handlungshilfe in Form einer Broschüre, welche ein allgemeines Basismodul sowie unterschiedliche bedarfsgerecht adaptierte Versionen ergänzender Module für Eltern, Pflegende sowie Ärzte und Ärztinnen beinhaltet.

Die Handlungshilfe soll die Eltern bei der Abwägung der individuellen Vor- und Nachteile eines Webcam-Einsatzes bei ihrem frühgeborenen Kind in der Zeit seiner Versorgung auf der Neugeborenen-Intensivstation unterstützen, um eine informierte Entscheidung hinsichtlich der Nutzung einer Webcam treffen zu können. Während der Nutzungszeit soll die Handlungshilfe zudem als Stütze für die Eltern dienen und den selbstbestimmten Umgang mit den Webcams unter Berücksichtigung der eigenen Präferenzen fördern.

Darüber hinaus erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie Pflegefachkräfte durch die Handlungshilfe eine Unterstützung für den (Klinik-)Alltag, da auch bei ihnen Fragen und Schwierigkeiten hinsichtlich der Implementierung und Nutzung von Webcams bestehen können. Die Handlungshilfe beinhaltet Aufklärungs- und Informationsmaterial, listet Unterstützungs- und Beratungsangebote auf und dient als Vorlage, wie mit möglichen Rückfragen der Eltern während der Streaming-Zeiten umgegangen werden sollte.

Die Entwicklung der Handlungshilfe basiert auf empirischen Untersuchungen. Die Analysen beruhen sowohl auf einer Beobachtungsstudie in Perinatalzentren als auch auf Gruppendiskussionen mit Eltern frühgeborener Kinder hinsichtlich ihrer Erfahrungen während der ersten Zeit auf der Frühgeborenen-Intensivstation. Darüber hinaus werden Einzelinterviews mit Eltern, Pflegefachkräften sowie Ärzten und Ärztinnen durchgeführt, um ihre jeweiligen Erfahrungen im Umgang mit Webcams auf Neugeborenen-Intensivstationen zu erfassen.

Die Bearbeitung des ethischen Teilprojekts wird durch die Forschungsstelle Ethik der Universitätsklinik Köln am ceres (Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health) erfolgen. In Forschung, Lehre und Beratung widmet sich die Forschungsstelle aktuellen Fragestellungen im Bereich der Biomedizin und der Gesundheitsversorgung. Frau Prof. Dr. Christiane Woopen ist Leiterin der Forschungsstelle Ethik und Vorsitzende des ceres an der Universität zu Köln. ceres ist ein Zentrum für die interdisziplinäre Forschung, Aus- und Fortbildung sowie Beratung zu gesellschaftsrelevanten Fragen im Bereich der Gesundheit. Die gezielt inter- und transdisziplinäre Ausrichtung von ceres ermöglicht es, die gesundheitsbezogene Forschung an fünf Fakultäten der Kölner Universität strukturell zu vernetzen und zusammenzuführen (Medizinische, Rechtswissenschaftliche, Humanwissenschaftliche, Philosophische und Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät).

Das Teilprojekt wird unter Leitung von Frau Prof. Christiane Woopen von den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Christiane Jannes und Pauline Mantell bearbeitet.

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